(Oder: Wie ich die MagicMouse zum zwei-Finger-Scrolling bewegen konnte)

Apples and Mouses...wohl keine so gute Kombination, denn meistens ist der Wurm drinne. Zwar nicht im Apfel, dafür aber in der Maus.

Nie werden wir verstehen, was man sich bei dieser Maus in Hockey-Puck-Form gedacht hatte. Und das sogar noch zu Zeiten, als ein Mac-Nutzer in jedem Fall eine Person war, die für ihre kreative Arbeit eine präzise Maus benötigte.
Ein paar Jahre später folgte die Mighty Mouse. An sich keine schlechte Maus. Sie lag gut in der Hand, mit ihr legte Apple endlich sein Paradigma "eine Maus darf nicht mehr als eine Taste haben!" ab und auf so etwas ähnliches wie den Scroll-Ball hatte ich schon lange gewartet. Meine Begeisterung für den Scroll-Ball hielt sich allerdings von Anfang an in Grenzen. Von Apple hätte ich ein Touch-Interface erwartet (was dann vier Jahre später mit der Magic Mouse tatsächlich Realität wurde).
Bald stellte sich heraus: Dieser Scroll-Ball verdreckt ziemlich schnell und wird unbrauchbar. Eine Reinigung ist so gut wie unmöglich.
Auch wenn 6 Jahre nach Einführung der Magic Mouse immer noch kein kabelgebundenes Modell auf dem Markt war (wieso immer Batterien/Akkus wechseln müssen, wenn die Maus sowieso immer neben der Tastatur liegt?) und ich nur sehr ungerne von der ergonomischen Mighty Mouse zur kantigen Magic Mouse wechselte, wurde es dann doch mal an der Zeit, da Scrollen immer mehr und mehr zur Tortur wurde (eigentlich ein Luxusproblem, wenn ich genauer darüber nachdenke) und der Kauf einer Magic Mouse das kleinere Übel war, bevor es nur noch das Nachfolgemodell Magic Mouse 2 zu kaufen gibt (welche bei einem leeren Akku unbrauchbar wird: Ein Wechsel des Akkus ist nicht möglich und der Anschluss des Ladekabels befindet sich unten an der Maus; diese Maus lässt sich produktiv nur nutzen, wenn man sich gleich zwei Stück zulegt. Da hat Apple mal wieder einen Volltreffer gelandet!).

Lange Rede, kurzer Sinn: Auf einmal war ich mit einer schnurlosen Magic Mouse konfrontiert, die nun endlich das lang ersehnte Touch-Interface zum Scrollen bot, welches meiner Ansicht nach allerdings etwas zu einfach funktionierte: Ab und an führte ein Klick im Layout- oder Grafik-Programm eher zu einem versehentlichen Scrollen und man befand sich ganz wo anders im Dokument (definitiv kein Luxusproblem mehr).
Ich kann nicht verstehen, dass ein Jeder so zufrieden mit dieser Maus ist. Sie scrollt ständig in meinen Dokumenten umher, obwohl sie das nicht tun soll und ihre Bauweise ist für die Hand keine Schmeichlerei mehr.
Gegen die Bauweise kann ich leider nichts weiter ausrichten – vielleicht sollte ich so langsam zur Einsicht gelangen, dass eine Maus nicht unbedingt von Apple sein muss – das lästige Scroll-Problem konnte ich aber mit Hilfe eines Software-Tools lösen.

Mit Hilfe von MagicPrefs lässt sich das standardmäßige 1-Finger-Scrollen de-aktivieren und ein 2-Finger-Scrollen, wie man es auch vom Trackpad her kennt, aktivieren.
Der Unterschied, mal einen Finger und mal zwei Finger nehmen zu müssen, hatte mich beim ständigen Wechsel zwischen Laptop/Trackpad und MacPro/MagicMouse sowieso verrückt gemacht.
Mit zwei Fingern horizontal zu scrollen ist nicht so einfach, das muss ich zugeben. Aber horizontal scrollte ich sowieso so gut wie nie.
 

Zusätzlich zu MagicPrefs verwende ich das BetterTouchTool (welches in Version 0.9.3.9 auch noch unter MacOS X 10.6 funktioniert), welches in Sachen "manigfaltige Gesten für Maus und Trackpad konfigurieren" etwas mehr als MagicPrefs auf dem Kasten hat.
Für Interessierte könnte allerdings auch jitouch einen Blick wert sein, welches ein übersichtlicheres Interface bietet, im Gegensatz zum BetterTouchTool allerdings keine Freeware ist.

Und nun nochmals alle zusammen...