Was hatte ich auf meinem alten Nexus S an CustomROMs ausprobiert. Ich will gar nicht wissen, wie viel Zeit ich da immer verbraten hatte, um alles wieder zum Laufen zu bekommen, bis ich überhaupt mal auf Titanum Backup kam, um in kürzester Zeit alle Programme und Programm-Einstellungen wieder herzustellen.

Als das Nexus S geschwindigkeitsmäßig mehr und mehr zur Zumutung und durch ein Moto X der ersten Generation ersetzt wurde, hatte ich auch kurz mit dem Gedanken gespielt, gleich das mir sehr ans Herz gewachsene SlimROM aufzuspielen. Aber nur kurz...

Das System des Moto X ist nahezu perfekt

Nahezu Vanilla-Android – das hatte mich zwar schon beim Nexus-Gerät nicht abgehalten, ein anderes ROM aufzuspielen, beim Moto X würde ich dabei aber viele praktische Zusatz-Features wie das Active Display verlieren (oder zumindest mal wieder ziemlich viel Zeit damit verbringen, es wieder auf das Gerät zu bekommen).

Motorolas Active Display war einer der Hauptgründe, auf das Moto X umzusteigen und ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie jemand sein "Smartphone" als smart oder praktisch bezeichnen kann, wenn er eine solche Funktion nicht an seinem Gerät hat. Unverzichtbar!

Kleine Schwächen kann man inzwischen mit XPosed ausmerzen

Natürlich gab es bereits beim Nexus-Gerät und seinem Vanilla-Android einige Unzulänglichkeiten, die Google nicht für nötig erachtet, zu integrieren, die ich aber über die Jahre hinweg über die CustomROMs sehr zu schätzen gewusst hatte und nicht mehr missen möchte.
Zum Glück braucht es inzwischen – XPosed sei Dank – keinen kompletten Austausch des gesamten Betriebssystems mehr, um es um ein paar Funktionen aufzubohren.

Meine installierten XPosed-Module, die mich glücklich machen:

  • GravityBox Eigentlich würde dieses Modul alleine schön genügen. Hiermit lassen sich derart viele Aspekte des Systems ändern und erweitern, dass ein jedes System mindestens den Funktionsumfang eines CyanogenMod hat
  • SignalIconsAOSP Etwas Kosmetik. Ich hatte mich an die Netzstärke-Icons des Vanilla-Android gewöhnt. Unnötigerweise hat Motorola beim Moto X hier etwas in das Aussehen eingegriffen
  • StorePrefs Auf soetwas hatte ich Jahre lang gewartet: Apps aus der "Hier steht ein Update bereit"-Liste im Google Play Store schmeißen. Oft will man bestimmte Programme einfach nicht aktualisieren, Google!
  • WiFiKeyView Klein, aber schon oft praktisch gewesen: In der Liste der bekannten WLAN-Accesspoints den hinterlegten Schlüssel auslesen
  • XPosed Preference Injector Praktisch: Alle installierten XPosed-Module tauchen direkt in den Systemeinstellungen auf...da, wo sie eigentlich hin gehören

Android 4.4 ist besser

Ja, ich habe immer noch Android 4.4 installiert! Und das ist gut so!

Mal ehrlich: Diese dauernde Updaterei auf immer das neuste System hat irgendwann nur noch Ärger gemacht. Anfangs hatten noch die neuen Features oder ein freundlicheres Aussehen überwogen, irgendwann war ich es dann leid, dass schon wieder bestimmte Elemente, die sonst immer rechts oben waren, nun auf einmal links unten sind, Funktionen, die man lieb gewonnen hatte, eingestampft oder derart verändert wurden, dass man sich schon wieder komplett umgewöhnen muss.

Als Besitzer eines Handys mit OLED-Displays fand ich die durchwegs schwarzen Hintergründe in Android immer sehr praktisch, da energiesparsam. Dass alles schwarze ab Android 5 auf einmal weiß ist, ist für mich eine kleine Analogie für das ganze System: Vorher schwarz, jetzt auf einmal weiß. Button vorher rechts oben, jetzt links unten. Lautlos war früher lautlos, jetzt halt, wenn man noch dazu die richtigen Haken setzt.

Neue Features wie der "Doze Mode" klingen erstmal nicht übel. Aber da der Akku meines Moto X sowieso volle zwei Tage durchhält und ich nicht noch einen dritten Tag durch "Doze Mode" erwarte, sondern höchstens die Kompensation des gestiegenen Akkuverbrauchs durch die ganzen weißen Bildschirme, kann man sich das Feature auch sparen.

Die "Head Up Notifications" mögen schick und neu sein, der alte Ticker, den es bis Android 4.4 gab, finde ich persönlich aber besser. Leider hat Google einem nie die Wahl gelassen, sondern nur das eine durch das andere ersetzt.

Und so weiter und so fort...
So entfällt auch die Lust auf neue CustomROMs, die immer auf der neusten Android-Version basieren.