Wie versprochen möchte ich an dieser Stelle ein Custom ROM vorstellen.

slimROM ist, wie der Name vermuten lässt, recht schlank (es kommt mir schneller als das Stock ROM vor, außerdem habe ich gefühlte 50MB mehr freien Arbeitsspeicher zur Verfügung). Ich stelle die  Version 4.0 von slimICS vor, die zu dem Zeitpunkt, als ich diesen Artikel geschrieben hatte, aktuell war. Dieser Artikel ist also in diesem Fall bereits etwas älter. Im Großen und Ganzen hat sich zur inzwischen aktuellen Android 4.4-Version allerdings nicht soooo arg viel geändert, was nun hier erwähnenswert wäre.

Positiv: Schlank, mehr freier Arbeitsspeicher, viele Features. Multi-DPI (Bildschirmauflösung lässt sich (im GUI) variieren)

Negativ: Durch irgend einen Bug werden bei mir recht viele Daten gesaugt (ca. 3MB pro Tag alleine durch das System selbst. Damit überschreite ich leider mein 100MB-Datenpaket). Soll daran liegen, dass eine fehlerhafte Android-Version benutzt wurde. Google hat den Fehler bei sich behoben, slimICS verwendet aber noch die unbereinigte Version...habe ich gelesen... Bei SlimBean tritt der Fehler nicht mehr auf.

Rundgang

Fangen wir doch von vorne an: Nimmt man das Smartphone in die Hand, muss man es erstmal entsperren. Anstatt der in Android 4 üblichen zwei Optionen "Entsperren" und "Entsperren und Kamera öffnen" kann man mit slimROM bis zu 8 beliebige Funktionen (Programme oder Programmverknüpfungen, wie zum Beispiel "SMS an Kontakt") hinterlegen. Rechts im Beispiel lässt sich direkt aus dem LockScreen heraus WhatsApp öffnen.

Außerdem lassen sich der aktuelle Batterie-Stand und die kommenden Kalendereinträge einblenden. Sehr praktisch! (bei Android >4.2 nun obligatorisch)

An dieser Stelle nicht zu sehen und bisher vor kurzem von mir in Android vermisst: Läuft Musik vom integrierten Music-Player und ist der Bildschirm gesperrt, lässt sich durch langes Drücken des Lauter/Leiser-Umschalters zum nächsten/vorherigen Titel springen.  Wer hat dies bisher noch nicht vermisst?

Außerdem nicht zu sehen: Es lässt sich einstellen, dass bei ausgeschaltetem Display und festhalten der StandBy-Taste der LED-Blitz leuchtet und sich das Smartphone somit als Taschenlampe verwenden lässt (diese Funktion vermisse ich in neueren slimROM-Versionen leider). Funktioniert bei mir nicht immer zuverlässig, aber praktisches Feature.

Wo ich die Kamera gerade erwähne:  Solltet ihr auch ein Nexus euer Eigen nennen und ab und zu die Kamera verwenden: Stört es euch nicht auch, dass sich die Kamera nur über den blauen "Knopf" auf dem Display auslösen lässt? Dank slimROM findet sich in den Kamera-Einstellungen die Möglichkeit, ein Bild mit dem StandBy-Knopf aufzunehmen. Möchte ich nicht mehr missen, da der Knopf an einer zum fotografieren sehr geeigneten Position angebracht ist.

Auf dem Screenshot nicht zu sehen, da er noch von einer älteren slimROM-Version stammt: Inzwischen wurde auch noch eine Selbstauslöser-Funktion nachgerüstet. Ich kann mir noch keine Anwendungsmöglichkeit dafür vorstellen, aber entweder man hat's oder man braucht's...

Schauen wir mal das Wichtigste an: Die Einstellungen.
Mitunter der Grund, wieso ich diesen Artikel hier schreibe, denn wenn ich mich nach ROMs umschauen will, finde ich nirgends eine richtige Beschreibung, was die ROMs denn alles bieten (außer vielleicht, ich lese die 150 Thread-Seiten im Forum durch). Hier und da findet sich ein wackliges Video, wo schnell von A nach B gesprungen wird...die guten alten Screenshots finde ich immer noch am Aussagekräftigsten.

Die Einstellungen, die SlimROM (neben denen, die sich direkt in Programmen, wie etwa der Kamera, befinden) bietet, findet sich unter "Schnellzugriffe".

Unter "ROM konfigurieren" ist alles wichtige zu finden. Die "NS Tools" sind auch separat als App im Google Market (nein, ich benutze den Begriff "Play Store" absichtlich nicht!) zu finden, hier in's ROM integriert.

Öffnet man "ROM konfigurieren", bekommt man recht vielen Optionen zu sehen. Ich habe mal die Interessantesten mit ihren Untermenüs in eine Grafik zusammengefasst.
Achtung: Riesiges Bild  ;-)

Was hat es mit den Schaltern (rechts unten im großen Bild) auf sich? Etwas recht praktisches: Was ich früher immer im Android-Energie-Widget gesteuert hatte (und noch viel mehr), steuere ich nun über die Benachrichtigungsleiste (siehe rechts).

An dieser Stelle zu sehen die Schalter für WLAN, BlueTooth, GPS, Bildschirmrotation und Taschenlampe (LED-Blitz der Kamera).

 
Noch ein erweiterter Bereich am System: Das Ausschalten-Menü/Power-Menu lässt sich ebenfalls um Einträge, wie etwa einer Reboot-Funktion, erweitern.
 

Fazit

Viele andere Roms (von denen ich einige auch in diesem Artikel vorgestellt habe) bieten den hier erwähnten Funktionsumfang ebenfalls an.
Mit diesem Artikel wollte ich nur einen kleinen Einblick geben, was Custom ROMs im allgemeinen bietet können. Der Umfang variiert natürlich von Android-Version zu Android-Version – einige hier vorgestellte Funktionen sind inzwischen wahrscheinlich schon überarbeitet worden und sehen anders aus oder sind nicht mehr vorhanden, da inzwischen Bestandteil von Android selbst.