Bei mir werden hier immer wieder einige hundert Megabyte an Daten gebackupt, was einerseits den Netzwerkverkehr etwas ausbremst und andererseits regelmäßig den Lüfter meines Laptops hochfahren lässt. Leicht nervig. Vor allem, weil ich mich noch dazu fragte, wo die hunderte von Megabytes überhaupt her kamen, wenn man nur eine DVD schaut...
Anbei einige Tipps, um die dauernden langen Backups etwas zu reduzieren.
Intervall reduzieren
In welchen Intervallen TimeMachine loslegt, kann man mit folgendem Befehl in Erfahrung bringen:sudo defaults read /System/Library/LaunchDaemons/com.apple.backupd-auto
Der
StartInterval, der bei der darauffolgenden Ausgaben angezeigt wird, ist der Backup-Intervall in Sekunden.
Ändern lässt sich der Intervall – zum Beispiel auf 4 Stunden – mit dem
defaults write
-Befehl:Hier ist auch wieder der Intervall in Sekunden anzugeben.
4 Stunden wären zum Beispiel 4 * 3600 = 14400.
Keine mehrfachen Backups
Sinn von Dropbox, Google Drive & Co. ist es ja, diese auf mehreren Computern einzusetzen und dieselben Daten auf den verschiedenen Computern zur Verfügung zu haben.
Doch müssen diese Daten auch jeweils auf jedem dieser Computer gebackupt werden? Reicht meiner Ansicht nach nur auf einem einzigen (wobei Dropbox im Hintergrund auf seinen Servern auch nochmals alle Daten für ein paar Wochen backupt).
Jedenfalls habe ich die Dropbox- und Google-Drive-Ordner auf allen bis auf einem Computer vom TimeMachine-Backup ausgeschlossen. Reduziert die Backup-Dauer nur leicht, aber spart dafür einiges an Speicherplatz, da sich in diesen Ordnern ja oft etwas ändert.Einfach in den TimeMachine-Einstellungen auf "Optionen" klicken und die auszuschließenden Ordner in das Fenster ziehen, so werden diese zukünftig nicht mehr gebackupt.
Außerdem noch ausgeschlossen: Den (unsichtbaren) Ordner .dropbox im Home-Verzeichnis, in dem Dropbox Cache-Dateien vorhält.
Dauerbackup-Übeltäter finden
Trotz allem fragte ich mich, wieso bei mir immer wieder einige hundert Megabyte an Daten gebackupt werden, obwohl ich eigentlich nur PHP-Dateien direkt auf einem Webserver bearbeite oder eine DVD schaue. Da dürfte sich auf der internen Festplatte doch eigentlich nicht viel tun?
Um dem auf die Schliche zu kommen, habe ich in diesem MacOS X Hints-Artikel das Perl-Skript timedog gefunden, welches den Unterschied der letzten zwei TimeMachine-Backups analysiert.
Herunterladen, entpacken und ausführbar machen:chmod 777 timedog
Verwendung des Skriptes:
latest: The backup directory for which you'd like to see the
changed contents. Defaults to the most recent (the one
linked to by Latest)
-l: Omit symbolic links from the summary. For whatever
reason, Time Machine creates a new version of a symbolic
link each and every time it backs up.
-d depth: By default, all files are printed, which can get
lengthy. With this option, summarize changes in
directories only down to the given depth. The number of
files and subdirectories which changed will be reported.
Sofern TimeMachine nicht gerade mit einem Backup-Vorgang beschäftigt ist, mit Hilfe des Terminal in das TimeMachine-Backup-Verzeichnis wechseln und das Skript ausführen.
Hier nur als Beispiel – Pfadangaben variieren je nach Server, auf dem sich das Backup befindet und je nachdem, wo das Skript liegt...ich habe es noch im Download-Ordner rumfahren:
~/Downloads/timedog -d 5 -l
Darauf werden alle Dateien aufgelistet, die zwischen dem letzten und vorletzten Backup geändert wurden. Kann eine recht lange Liste sein, auch wenn man nicht viel am Computer gemacht hat.
Resultat: Viele Dateien wurden geändert, Größe meistens nur im Byte-Bereich, trotzdem kamen 220MB zusammen.
Was mir allerdings ins Auge springt und meiner Ansicht nach nicht gebackupt werden müsste, sind die ganzen unwichtigen Daten, die sich in meinem Benutzer/Library-Ordner befinden und die wohl jedes Mal gebackupt werden:246.4MB-> 265.7MB /Macintosh HD/Users/apfelz/Library/Application Support/
1.1MB-> 1.1MB /Macintosh HD/Users/apfelz/Library/Cookies/
2.7KB-> 2.4KB /Macintosh HD/Users/apfelz/Library/Google/
238B-> 238B /Macintosh HD/Users/apfelz/Library/Opera/
4.5MB-> 4.8MB /Macintosh HD/Users/apfelz/Library/Safari/LocalStorage/
646B-> 646B /Macintosh HD/Users/apfelz/Library/Sync Services/
136B-> 136B /Macintosh HD/Users/apfelz/Music/iTunes/
Weiterhin werden noch jedes Mal viele Dateien im System geändert, wie etwa
10.1KB-> 10.2KB /Macintosh HD/usr/share/
1.6KB-> 1.6KB /Macintosh HD/System/Library/PrivateFrameworks/
470B-> 470B /Macintosh HD/System/Library/QuickLook/
470B-> 470B /Macintosh HD/System/Library/QuickTime/
12.7KB-> 12.7KB /Macintosh HD/System/Library/Frameworks/
999B-> 999B /Macintosh HD/System/Library/Extensions/
Aber diese Verzeichnisse lasse ich doch lieber weiterhin im Backup, um im Falle eines Falles das System aus dem Backup wieder herstellen zu können.
TimeMachine-Tool "Back-in-Time 3"
Update: Geht auch etwas bequemer, als mit dem Kommandozeilentool timedog – habe das Programm Back-In-Time 3 gefunden.TimeMachine-Laufwerk in der linken Spalte auswählen, gewünschtes Backup anklicken (im Beispiel rechts habe ich das letzte Backup mit einer Größe von 350MB gewählt) und dann auf "New Items in Backup" klicken.
Dauert einige Zeit, dann Listet das Programm alle Dateien auf, die bei eben jenem Backup gesichert wurden. Wie schon bei timedog stößt man auf einige Dateien, die entweder nicht unbedingt gebackupt werden müssen oder lieber auf eine andere Art und Weise (zum Beispiel wurde bei mir jede Stunde die gesamte mySQL-Datenbank gesichert...das erledige ich lieber auf eine andere Art).
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Erstellt am: 09.02.2014 unter den Kategorien Backup! Grundlagen Aufgebohrt . | Kommentieren |