Da mein Raspberry Pi nicht wirklich in der Nähe eines LAN-Anschlusses platziert ist, musste ich mir einen WLAN-Adapter zulegen, um überhaupt in den Genuss einer Netzwerkverbindung kommen zu können.
Dies war überraschenderweise nicht mal all zu teuer.
Für 7,99€ und kostenloser Lieferung gibt es bei Amazon einen kleinen USB-Dongle, für etwas um den doppelten Preis eine größere Variante mit Antenne.
Als alter Mac-Anwender fühlte ich mich fast wie Daheim: Die Installation eines Treibers war nicht notwendig. Nur ein paar Konfigurationen waren selbstverständlich notwendig, damit sich Raspberry Pi und das verschlüsselte WLAN näher kamen.
WLAN erkannt?
Um zu prüfen, ob der USB-Dongle tatsächlich erkannt wurde, kann man einmal den Befehl dmesg absetzen – unter anderem sollte das Realtek USB-Device auftauchen und noch dazu die Meldung, dass der Treiber registriert wurde:[ 3.370354] usb 1-1.3: New USB device found, idVendor=7392, idProduct=7811
[ 3.379294] usb 1-1.3: New USB device strings: Mfr=1, Product=2, SerialNumber=3
[ 3.388353] usb 1-1.3: Product: 802.11n WLAN Adapter
[ 3.395129] usb 1-1.3: Manufacturer: Realtek
[ 3.401078] usb 1-1.3: SerialNumber: 00e04c000001
...
[ 16.680813] usbcore: registered new interface driver rtl8192cu
Bei ifconfig sollte nun ein wlan0 auftauchen:
UP BROADCAST MULTICAST MTU:1500 Metric:1
RX packets:0 errors:0 dropped:0 overruns:0 frame:0
TX packets:0 errors:0 dropped:0 overruns:0 carrier:0
collisions:0 txqueuelen:1000
RX bytes:0 (0.0 B) TX bytes:0 (0.0 B)
lo Link encap:Local Loopback
inet addr:127.0.0.1 Mask:255.0.0.0
UP LOOPBACK RUNNING MTU:65536 Metric:1
RX packets:0 errors:0 dropped:0 overruns:0 frame:0
TX packets:0 errors:0 dropped:0 overruns:0 carrier:0
collisions:0 txqueuelen:0
RX bytes:0 (0.0 B) TX bytes:0 (0.0 B)
wlan0 Link encap:Ethernet HWaddr xx:xx:xx:xx:xx:xx
inet addr:192.168.3.10 Bcast:192.168.3.255 Mask:255.255.255.0
UP BROADCAST RUNNING MULTICAST MTU:1500 Metric:1
RX packets:497 errors:0 dropped:0 overruns:0 frame:0
TX packets:242 errors:0 dropped:0 overruns:0 carrier:0
collisions:0 txqueuelen:1000
RX bytes:95991 (93.7 KiB) TX bytes:64625 (63.1 KiB)
Sollte dies nicht der Fall sein, so hilft sehr wahrscheinlich ein System-Update:
sudo apt-get upgrade # System upgrade
sudo apt-get install raspberrypi-bootloader # Firmware-Update
Power Saving (“Schlafmodus”) abschalten
Leider geht der WLAN-Adapter nach einiger Zeit in den Ruhezustand und die Netzwerkverbindung wird unterbrochen. Dies halte wahrscheinlich nicht nur ich für eine ziemlich ungünstige Standardeinstellung.Bevor wir eine WLAN-Verbindung herstellen, sollte also ersteinmal die Stromsparfunktion des Treibers deaktiviert werden. Dazu muss folgende Konfigurationsdatei angelegt werden:
Diese Datei bekommt folgenden Inhalt:
Verbindung herstellen (DHCP)
Um nun eine Verbindung mit dem eigenen WLAN herzustellen, müssen wir die Datei
/etc/network/interfaceseditieren und deren Inhalt anpassen:
iface lo inet loopback
iface eth0 inet dhcp
auto wlan0
allow-hotplug wlan0
iface wlan0 inet dhcp
wpa-ap-scan 1
wpa-scan-ssid 1
wpa-ssid "WLAN-NAME"
wpa-psk "WLAN-SCHLÜSSEL"
Abschließend die Änderungen an der Datei speichern und den Netzwerkdienst neu starten:
In Sachen Stabilität...
Ich hatte sehr lange mit Stabilitäts-Problemen des Raspberry Pis zu kämpfen. Immer wieder, wenn größere Datenmengen über das Netzwerk liefen, hängte er sich auf oder das WLAN-Dongle verabschiedete sich, was daran erkennbar war, dass die blaue LED nicht mehr leuchtete.
Da ich den Raspberry Pi von Anfang an mit diesem Dongle betrieb, im Internet nicht all zu viel über Schwierigkeiten mit eben diesem Dongle las, suchte ich die Stabilitäts-Probleme erst an allen anderen Ecken und Enden.
Ich war schon kurz davor, mir ein neues Netzteil zu kaufen, obwohl die 1.2A , die das vorhandene Netzteil bringt laut den meisten Meldungen in Foren ausreichend sein sollten, da nahm ich doch mal einen USB-Hub mit eigener Stromversorgung in die Hand, schloss den Hub an den Raspberry Pi an und steckte den WLAN-Dongle dann in den Hub.
Und siehe da: Seitdem läuft das System stabil!
Vielleicht hätte ein neues Netzteil mit 1.5A etwa gebracht, vielleicht auch nicht. Da ich den Hub sowieso ungenutzt im Schrank liegen hatte, war dies immerhin eine gute 0€-Lösung.
Da ich den Gedanken, den Energie-Sparsamen Raspberry Pi nun mit zwei Netzteilen betreiben zu müssen – einmal 1.2A für den Raspberry selbst und einmal 2A für den USB-Hub – nicht gerade so toll fand, schloss ich den Strom-Anschluss des Raspberry Pi mit einem USB-zu-Micro-USB-Kabel ebenfalls an den Hub an.
Siehe da: Läuft weiterhin alles stabil.
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Erstellt am: 31.12.2014 unter den Kategorien Grundlagen . | Kommentieren |