Normalerweise verwende ich Safari (bzw. Leopard Web Kit für die 10.5 und 10.6 Systeme), um den Internet-Dschungel zu erkunden. Ab und an führt aber doch kein Weg an Chrome vorbei. Sei es eine schlecht programmierte Website, die zwingend den aktuellsten Chrome-Browser verlangt, ohne den es ihr schlichtweg nicht möglich ist, Standardkonformes HTML anzuzeigen, oder für den Zugriff auf gmail, wo ich eine nette Chrome-Extension gefunden habe, die mir das gute alte gmail (das eher auf "praktisch", als auf "schick" getrimmt ist) auf den Bildschirm bringt.

Ein paar Dinge nerven mich an Chrome dann, wenn ich ihn verwende, immer wieder.
Folgende Lösungen/Workarounds brachten mir für's erste etwas Linderung...allerdings ist nicht gewährleistet, dass sie aktuell noch funktionieren, da Google Meister darin ist, Dinge, die gut funktionieren, einfach mal abzuändern.

Der Druck-Dialog

Wieso zur Hölle muss Google Chrome seit irgend einem Update einen eigens programmierten Druck-Dialog anzeigen? Jedes andere Programm verwendet den Druckdialog, den das System zur Verfügung stellt. Das ist vom Programmier-Aufwand sehr wahrscheinlich und für den Benutzer auf jeden Fall einfacher.
Wo kämen wir hin, wenn jedes Programm einen anderen Druckdialog anzeigen würde und ich die entsprechenden Einstellungen/Buttons jedes Mal suchen müsste? Dies war nicht im Sinne des UI-Erfinders...

Natürlich kann man den Dialog umgehen, indem man Apfel-Wahl-P statt Apfel-P als Tastenkürzel verwendet, aber auch hier: Wenn ich in jedem Programm für so einfache Dinge ein anderes Tastenkürzel verwenden muss, dann kann ich die Tastenkürzel auch sein lassen.

Momentan, mit Chrome 47, kann man diesen besonderen Druckdialog zum Glück de-aktivieren.
Einmal Terminal öffnen und folgenden Befehl eingeben:

defaults write com.google.Chrome DisablePrintPreview -boolean true

Danach Chrome beenden und neu öffnen. Zurück bekommt man ihn (wenn es denn unbedingt sein muss) wieder, indem man das true durch ein false ersetzt:

defaults write com.google.Chrome DisablePrintPreview -boolean false

Auto-Update de-aktivieren

Ich kann noch nicht bestätigen, dass dies noch funktioniert.

Die Entwicklung des Web schreitet flott voran. Alles ist auf einmal unsicher geworden und muss wöchentlich gepatcht werden. Auf einmal hat man die Version 47 installiert und keinen Schimmer, was sich im Gegensatz zur Version 32 überhaupt geändert hat (im HTML5-Standard in der Zeit sicher nicht viel)...bis man dann auf die einen oder anderen Änderungen stößt, die einem bitte aufstoßen. Sei es der oben erwähnte Druckdialog oder dieses blöde User-Switch-Menü.

Man mag es nicht glauben, aber mein 5 Jahre altes Safari 5 kann Websites noch genau so gut anzeigen wie das aktuellste Google Chrome (bis auf die paar Websites mit ihren Browser-Prüf-Routinen, die mir überhaupt nichts anzeigen, weil sie meinen, dass das mit einem 5 Jahre alten Browser nicht möglich wäre). Standard-HTML macht's möglich.
Von dem her muss man vielleicht nicht alle paar Wochen wieder eine neue Chrome-Version haben, die mehr Unmut als Features bringt.

Mit folgendem Befehl und einem Neustart sollte der Auto-Updater pausiert werden:

defaults write com.google.Keystone.Agent checkInterval 0

Um Updates wieder regelmäßig automatisch im Hintergrund installiert zu bekommen, die 0 durch den gewünschten Intervall in Sekunden (Standard sind 18000; also 5 Stunden) ersetzen:

defaults write com.google.Keystone.Agent checkInterval 18000

PDF Viewer

Meiner Meinung nach auch kein Heldengriff: Irgendwann fingen die Leute von Google an, ihr eigenes Plugin zur PDF-Vorschau im Browser zu programmieren, statt das bereits vorhandene vom System zu nutzen (analog Drucker-Dialog).

Da ein PDF natürlich schadhaften Code mit sich führen könnte, wir man hier nun jedes Mal, wenn man ein PDF im Browser angezeigt haben möchte, mit dem rechts abgebildeten Fenster begrüßt und muss erst einmal bestätigen, dass man das PDF auch wirklich angezeigt haben möchte. Das kostet 1-2 Klicks mehr, nervt ungemein und wenn ich doch einmal ein virenverseuchtes PDF vor mir haben sollte, klicke ich wahrscheinlich trotzdem genervt auf "ja, anzeigen!!".

Um aus der Geschichte raus zu kommen deaktiviert man das Google-eigene PDF-Plugin entweder komplett via URL chrome://plugins/ was zur Folge hat, dass PDFs nun überhaupt nicht mehr im Browser angezeigt werden (stattdessen heruntergeladen).
 
Stattdessen kann man auch die Anzeige automatisch erlauben. PDFs werden dann im Browser weiterhin mit dem Google-eigenen PDF-Plugin angezeigt, allerdings ohne die dämliche vorgeschaltete Warnung.

Benutzer-Menü

Noch einer zum Thema "was hat die geritten?": Das Benutzer-Menü rechts oben im Browser-Fenster.

Ich kenne niemanden, wo sich zwei Personen einen Computer teilen und dann nicht zwei getrennte Benutzer-Accounts auf dem Rechner haben.
Und selbst wenn es irgendwo zwei gibt, die sich einen Computer teilen und nicht getrennte Benutzer-Accounts haben...ja, dann werden sie sich sicher auch nicht die Mühe machen, das im Chrome-Browser für ihren Google-Account einzurichten.

Bis Google sich eingesteht, dass dieser kleine Dorn im Auge jedes Benutzers absolut unnötig ist und es irgendwann wieder entfernt (oder uns zumindest die Option gibt, es zu nutzen oder nicht zu nutzen), gibt es inzwischen leider keine Möglichkeit mehr, dies selbst abzuschalten.

Die Optionen in chrome://flags, über die man immer wieder in irgendwelchen Foren stolpert, funktionieren leider seit einigen Updates nicht mehr. Ebensowenig der Flag, den man zwischenzeitlich mal beim Starten via Kommandozeile mitgeben konnte.
Deswegen gehe ich hier mal nicht weiter drauf ein.

Ich konnte die Sache nur etwas weniger penetrant gestalten und meinen Namen in den Chrome-Einstellungen, Punkt "Personen", durch ein offensichtliches Leerzeichen aus der Zeichenpalette ersetzen (normaler Leerschritt wird als Eingabe nicht akzeptiert).

Andere Eingaben wie "Chrome Sucks" wären natürlich auch möglich.

 
Übrig bleibt noch ein unschöner Kasten, aber immerhin...
 

Benachrichtigungs-Menü

Über die Glocke, die sich in der Menüleiste einnistet, hatte ich schon einen separaten Artikel verfasst.
Hier hat Google aber bereits eingesehen, dass es die meisten Nutzer nicht praktisch fanden.

Zertifikatsfehler umgehen

Dass Google einen eine Seite nicht betreten lässt, weil es meint, dass mit dem Zertifikat der Seite etwas nicht in Ordnung wäre, grenzt an Bevormundung.

Für die Lösung habe ich ebenfalls einen eigenen Artikel verfasst.